Posts mit dem Label Gothe werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gothe werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 17. Februar 2013

Mauerpark - Schmusen am Milliardengrab

herzlichen Dank an CARambolista Frank Möller für diesen Gastbeitrag bei der AIM!
Der Mitgründer und Namensgeber der Mauerpark-Stiftung Welt-Bürger-Park kämpft mit uns von der AnliegerInitiative Marthashof, genannt AIM auch in der "Bürgerwerkstatt" gegen deren Missbrauch und Manipulation durch rot-schwarze "gelenkte Demokratie" der Beton-Freunde und für den Großen unbebauten Mauerpark.
Als weiterführende Literatur desselben Autors zum Thema: die klaren Worte an die Kompromissfraktion ("FdM") in den Prenzlauer Berg Nachrichten: Viel Spaß beim Mobilisieren!
desweiteren: der nie gedruckte Leserbrief zum Morgenpost-Artikel mit dem zynischen Titel  „Der Mauerpark – Symbol erfolgreicher Bürgerarbeit“ am Ende hier:BIN-Berlin: meiden Sie die Mauerpark-”Bürgerwerkstatt” – die Veranstalter warnen vor Störern!
alles Wichtige und Aktuelle auf der website der Mauerpark-Stiftung MAUERPARK.ORG auch zu dem Treffen am 18.Februar 2013.
Hinweis auf den aktuellsten Artikel: "Teuer Wohnen am Mauerpark-
Bürgerinitiativen lehnen den Entwurf für ein neues Luxusbauprojekt ab" von Stefan Otto im "Neuen Deutschland am 18.02.2013 .


Schmusen am Milliardengrab


Ein Phantom geht um in der Berliner Polit-Szene. Zuletzt spürte man es wieder durch die Stuhlreihen der so genannten „Bürgerwerkstatt zum Mauerpark“ huschen. Es engagiert sich für seine Mitbürger aus Fleisch und Blut, indem es ihnen einen scheinbar neuen Politikstil einhaucht, wie ein Opiat für Traumatisierte. Galt Berlin jahrelang als Krawallbühne für Linksautonome, so wandelt es sich seit einiger Zeit auf wundersame Weise zum Hort der „Gewaltfreien Kommunikation“, eine Erfindung des Amerikanischen Psychologen Marshall B. Rosenberg.

Nun denkt man: „Schön! Gewaltfreie Kommunikation. Der meint es gut.“ Aber wie wir auch wissen, ist „gut gemeint“ oft das Gegenteil von gut. Vor allem dann, wenn „Gut-Gemeintes“ zu einer Art Ersatzreligion für Ohnmächtige wird und man den Propheten vor den eigenen Jüngern in Schutz nehmen muss. Also vorweg noch einmal klar und deutlich: „Gewaltfreie Kommunikation“ ist eine wirklich gute Sache… …am richtigen Ort zur richtigen Zeit.

Der Mauerpark ist aber (oder war?) einer der Kristallisationspunkte des Berliner Widerstandes gegen den ewigen schwarz-roten Filz. Und lange Zeit wurde tapfer Gegenwehr geleistet, bis einige ermatteten und meinten, dass, wenn sie nur ausreichend nett „bitte!“ [Rosenberg] sagen würden, die Staatsmacht sie doch erhören und wenigstens ETWAS ernst nehmen müsse. Also sagten sie „bitte“ und wurden erhört und ernst genommen, als solche, die des Kampfes müde sind und sich wunderbar eignen, um die Bürgerschaft zu spalten, in böse „Fundamentalisten“ und gute… äh… Schafe.

Als Dank der Landeshirten wurde den Schafen der so genannten „Bürgerwerkstatt zum Mauerpark“ eine Weide zugewiesen, die sich „Erweiterung des Mauerparks“ nennt. Hier dürfen sie nun das karge Gras fressen, aber keinen Blick, geschweige denn eine Hufe, auf die saftige, ebenfalls noch unbebaute, Nachbarweide lenken, denn die haben die Landeshirten dem bösen Wolf geschenkt, und der ist ganz schlecht für die „Gewaltfreie Kommunikation“, wie uns Marshall B. Rosenberg versichert. Allerdings bringt der Herr Rosenberg in seiner Lehre den Wolf nicht mit einem Schaf, sondern mit einer Giraffe zusammen und die hat einen langen Hals und einen weiten Blick und man kann ihr auch nicht so leicht das Fell über die Ohren ziehen. (Aber auf den Dialog dieser beiden Tiere können wir hier jetzt nicht auch noch eingehen.)

Die Landeshirten, man merkt es schon, sind keine guten Hirten, sondern eine üble, korrupte Erpresserbande. Von „Gewaltfreier Kommunikation“ oder „Giraffensprache“ haben die nicht einmal gehört, geschweige denn sie praktiziert. Unter ihnen befinden sich Berufsopportunisten, wie der Unterhirt Reschke, den bedingungslose Kapitulation mehr interessieren dürfte, als gewaltfreie Kommunikation. Mit dem Wolf machen sie Geschäfte, damit er sie nicht selbst frisst und die Schafe wiederum können jetzt nur noch „danke!“ sagen, dass auch sie weitergrasen dürfen. Weitere Bitten (z.B. für Krippen und die Erziehung der Lämmchen) werden abschlägig behandelt - und so weiter… (…wer noch mehr vom Wolf und den Hirten lesen will, möge unten weiterlesen.)

„Gewaltfreie Kommunikation“ ist eine Illusion, wenn der Dialog zwischen Staatsmacht und Volk, Bevölkerung oder Bürgerschaft weder ergebnisoffen noch auf Augenhöhe geführt wird. Man kann die Situation mit der eines Gewalt(trieb)täters und seinem Opfer vergleichen. (Potentiellen) Vergewaltigungsopfern wird wohl eher nie geraten „bitte (nicht)“ zu sagen. Denn viel öfter bietet den besten Schutz keineswegs „gewaltlose“, sondern offensive physische Selbstverteidigung. www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf-dezernat1/gleichstellung/vergewaltigung.pdf  (Seite 37).

Dementsprechend sollten sich die Bürger eines Kiezes, eines Bezirkes, einer Stadt oder eines Landes offensiv, lautstark und mit allen Mitteln (einschließlich der Gewaltfreien Kommunikation, wenn es die Situation erfordert) gegen eine offenbar systemimmante Zerstörung sozialer und öffentlicher Strukturen wehren. Wenn eine Regierung öffentliche Güter und Allmende der Privatisierung, also wörtlich der „Beraubung“ preisgibt, dort Milliardengräber schaufelt und hier nicht genug Geld für die elementarsten Dinge bereitstellen will, dann hat die Bürgerschaft das Recht sich mit angemessenen Mitteln zu wehren.

Strategien, wie die „Gewaltfreie Kommunikation“, werden aber vor allem dann kontraproduktiv, wenn sie als Dogma zur Ausgrenzung der nicht-Dogmatiker und somit zur Spaltung der Bürgerschaft führen. Das Ausgrenzungsgebaren gegen die Kritiker und der politische Schmusekurs der so genannten „Bürgerwerkstatt“, die bezeichnenderweise vor kurzem ihren Anschluss an die Berlin-eigene „Grün Berlin GmbH“ vollzog, hat dem jahrelangen Engagement der Gesamtbürgerschaft schweren Schaden zugefügt. Sie hat mindestens 4 Hektar bester potentieller (und im Flächennutzungspan ausgewiesener) Grünfläche für die eigenen Interessen und Illusionen, halbgare Lösungen und den schnellen Fix geopfert, die den Gesamtpark dauerhaft belasten werden. Was gehen uns schließlich die kommenden Generationen an.

Es geht bei der Kritik an der „Bürgerwerkstatt“ nicht darum, die positive und praktische Realisation der Utopie im Kleinen zu schmälern, sondern darum, die existierende negative Realität, die die Utopie ja erst wünschenswert erscheinen lässt, weiter klar zu benennen und kritisieren zu dürfen, ohne als Überbringer der schlechten Nachricht, von den Verkündern der guten Nachricht, als das EIGENTLICHE Übel dargestellt zu werden. Wer die Kritiker zu Tätern und Angeklagten macht, verhält sich zu tiefst unsolidarisch und verrennt sich in einer Illusion, anstatt einer (gewaltfreien) Utopie zur Realisation zu verhelfen.

PS:
Welcher notorische Baulöwe nun auf den Erweiterungsflächen des Mauerparks bauen soll, kann hier nachgelesen werden: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7938038.html


Frank Möller, CARambolagen


Was andere Kritiker der „Gewaltfreien Kommunikation“ sagen:

http://www.gewaltfrei-im-norden.de/index.php?topic=33.0

„Die GfK berücksichtige etliche relevante Punkte von Kommunikationsprozessen nicht, argumentieren viele Kritiker. Im Kontext von Thema, Gruppe und Ich sollten der situative Kontext und die Machtverhältnisse sowie unausgesprochene Werteordnungen und Ressourcen der Beteiligen angemessen einbezogen werden. Die Reduzierung auf eine zwar gelungene gewaltfreie verbale Kommunikation führe sonst nicht grundsätzlich zu einer gewaltfreien, sondern zu einer kompensierenden Kommunikation, welche gesunde Dominanzbestrebungen und den Wettbewerb um die erfolgreichere Strategie sowie eine Ressourcenorientierung und -wertung ausblendet.“


http://www.graswurzel.net/345/gfk.shtml

„Wenn Rosenberg Personalisierungen kritisiert, so ist das so richtig wie eh und je in allen gewaltkritischen Bewegungen; er geht aber darüber hinaus und in die Irre, weil sich ihm alles ins Zwischenmenschliche auflöst, er strukturelle Zusammenhänge, die Verhältnisse, die das Verhalten immer neu prägen, systematisch unterschätzt. (5)“

„Für Max Weber ließ sich Herrschaft noch so definieren, dass der Begriff die Chance (!) bedeutet "für einen Befehl bestimmten Inhalts bei angebbaren Personen Gehorsam zu finden." (9) Zu seiner Zeit war also die Befehlsform typisch, nicht nur beim Militär, ebenso in der industriellen Bürokratie, auch in der Familie. Befehl und Gehorsam waren Grundformen sozialer Beziehungen. Inzwischen könnte für "Befehl" auch "Bitte" eingesetzt werden. Die öffentliche wie private Bürokratie drückt ihre Anordnungen als Bitte aus. Sogar in der Armee, wo selbstverständlich noch befohlen wird, haben sich die Umgangsformen gemildert; in vielen anderen Bereichen ist der Befehl geradezu verpönt - weil er auch Widersetzlichkeit provoziert (man mag darin einen zivilisatorischen Fortschritt sehen, den Abbau fragloser Autorität, es ist aber auch eine Verschleierung von Herrschaft).“

„Die GFK sucht Lösungen, die allen gerecht werden. Das kann nur bedeuten: Den Rahmen anerkennen, die Grundstrukturen nicht in Frage stellen, in diesem Rahmen Kompromisse und Verständnis füreinander fördern. Es wäre schade, wenn die Gewaltfreiheit in solche betriebswirtschaftlichen Kalküle einginge - statt den Zusammenbruch auch dieser pathologischen Normalität nach Kräften zu beschleunigen.Was wäre die Alternative? Graswurzelrevolution! Eine Politik der radikalen Trennung: Ihre Moral und unsere, keine Gemeinsamkeiten. Radikale Kritik der Hierarchie, der Gewalttätigkeiten aller Art. Zu unserer Moral passt dann eine gewaltfreie Kommunikation, die sich vor Schematismus und Formelhaftigkeit hüten sollte, aber immer das Antlitz des Anderen (Levinas) sieht.“


http://www.einsfeld.de/leben/newsdetail.php?id=75


Hier eine sehr umfassende Analyse der (dogmatischen) Gewaltfreiheit
http://www.projektwerkstatt.de/debatte/gewalt_contra.html
„Wir können eine gewaltfreie Welt nicht mit Gewalt erreichen“, wird die Forderung nach gewaltfreier Aktion oft begründet. Gleichbedeutend wären: Der Zweck heiligt nicht die Mittel, oder: Wer gegen Gewalt ist, darf sie nicht anwenden. Dieses Argument klingt zunächst plausibel.

Bei näherer Betrachtung ist alles wenig gehaltvoll. Zum einen fehlt eine Begründung der Behauptung, Weg und Ziel müssten übereinstimmen. Meist wird sie als sich selbst begründendes Axiom hingestellt, das keiner zusätzlichen Begründung bedarf. Das aber ist schon als solches fraglich, denn jede strategische Position muss hinterfragbar und zu diesem Zweck überhaupt erstmal begründet sein. Sonst wird sie zum reinen Bekenntnis, also einer religiösen Überzeugung ähnlich.“




Die Hirten (Fortsetzung)
Der Oberhirte aber ist ein echter Wolfereit, ein Wolfshirte. Dem trotten die Schafe treu hinterher, direkt in die Fänge eines ganzen Wolfsrudels, denn der Wolfereit wird vom Wolf bezahlt, damit er ihm viele Schafe ausliefert und Milliardengräber bestellt an denen der Wolf viel Geld verdient.. Aber Schafe sind vergesslich, und gemäß der ihnen eigenen Art, wollen sie immer nur mit dem Wolfereit schmusen, ihm gefallen und sich gelegentlich scheren und färben lassen, in rote, schwarze, grüne und gelbe Schafe, damit der Wolf erkennen kann, welche Hirten und Unterhirten er bezahlen muss.

Und während der Wolf mit Hilfe des Wolfereits immer reicher wird, werden die Schafe immer ärmer (und vergesslicher) und üben gewaltfreie Kommunikation, weil kuscheln wärmt, so lange genug Schafe da sind. Und was bedeutet den Schafen schon ein Milliardengrab, das der Wolfereit seine Unterhirten und seine Vorgänger über viele Jahre geschaufelt haben…

Donnerstag, 24. Februar 2011

Mauerpark-Krise : wie weiter verfahren?

In der gestrigen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung der BVV Mitte (23.02.11) wurde das Auswertungsergebnis der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bebauungsplanentwurf 1-64 (Mauerpark) vorgestellt. (live-Eindrücke der MittePiraten) Gleich zu Anfang unter Punkt 1.1 wurden 1.982 von insgesamt 2.649 Unterzeichner von "Einspruch Herr Gothe" vom Tisch gefegt (statement Claudia Hilse,CDU hier) mit dem lapidaren Hinweis, die Statements hätten sich ja auf den Mauerpark bezogen, der bestehende Teil des Mauerparks sei jedoch nicht Gegenstand der Planung des B-Plans, da der im Bezirk Pankow liege und damit nicht in die Zuständigkeit des Bezirksamts Mitte falle.
Die Vertreterin der AnliegerInitiative Marthashof AIM protestierte auf schärfste gegen diese grobe Verdrehung des Inhalts der Einsprüche, die dazu geführt hat, dass das BA Mitte die Einsprüche nicht gelten läßt. Ein kurzer Blick auf das Formular der Einsprüche macht es aber klar: die Einsprüche beziehen sich konkret "gegen die Bebauungspläne... des Bezirksstadtrates für Stadtentwicklung Ephraim Gothe" und damit auf das Gelände auf Weddinger Seite.
Wir fordern das Bezirksamt Mitte daher auf, die Auswertung in diesem Punkt zu korrigieren, die Gültigkeit der 1.982 Einsprüche dementsprechend zu erklären und im städtebaulichen Verfahren neu zu bewerten.

Auf der Sondersitzung der Bürgerwerkstatt Mauerpark Fertigstellung am vergangenen Montag 21.02. wurde zum wiederholten Mal versucht, mit Hilfe des "Moderators" Martin Seebauer, die teilnehmende interessierte Öffentlichkeit, Presse und Vertreter der Fraktionen in der BVV durch an den Haaren herbeigezogenen Verfahrensfragen einzuschüchtern, auszugrenzen und damit mundtot zu machen. Die verbleibenden Teilnehmer an der Bürgerwerkstatt, in der eine Gruppe SPD-lastiger Delegierter eine Art "gelenkter Demokratie" praktizieren, repräsentieren nicht mehr die Vielfalt der gesellschaftlichen Meinungen zum Mauerpark.
Wir fordern Herrn Bertermann, Fraktionssprecher der Zünglein-an-der-Waage-GRÜNEN in der BVV-Mitte und Leiter des Stadtentwicklungsausschusses im BA Mitte auf, diesem gegen die Öffentlichkeit gerichteten Schauspiel, das in der Presse mittlerweile in die Kategorie Karneval eingeordnet wird , endlich ein Ende zu bereiten und sein Votum nicht weiter von dieser Bürgerwerkstatt abhängig zu machen (Beleg-Zitat: hier). 

"Die wichtigste Lehre aus dem Zusammenbruch der DDR war für mich, dass Politik nur zusammen mit den davon betroffenen Menschen gestaltet werden kann und nicht über ihre Köpfe hinweg" - Frank Bertermanns bemerkenswerte Selbstaussage könnte hier zum Geleitwort des weiteren Verfahrens werden, zu dessen Gelingen wir mit folgenden Vorschlägen beitragen wollen:
1. wir fordern die Bezirksämter Mitte und Pankow auf, eine Bürgerbefragung zum Mauerpark aller angrenzenden Kieze anzustrengen,
2. wie von Prof. Lange vorgeschlagen einen Workshop zu veranstalten, der statt einer "Bebauung" wie sie im städtebaulichen Verfahren nur entstehen kann, eine Architektur für den ganzen Mauerpark, nördlich und südlich des Gleimtunnels erarbeitet, und zwar im Sinne einer Landschaftsarchitektur, die einen starken Kontrapunkt zu den unerträglichen innerstädtischen Nach-Nach-Verdichtungen in den angrenzenden Vierteln setzt - als schlimmstes Beispiel muss hier immer und immer wieder Marthashof, die antisoziale Plastik genannt werden, und
3. die Bemühungen der Mauerpark Stiftung Welt-Bürger-Park zu unterstützen, den privatisierten Grünfläche-Teil auf Weddinger Seite wie im Flächennutzungsplan vorgesehen, als Bestandteil des Mauerparks für die Öffentlichkeit zu erwerben und zu erhalten.


Die Verfasser dieses Textes, die Teilnehmer der AnliegerInitiative Marthashof an der Bürgerwerkstatt Mauerpark, sind seit Jahren mit der Problematik des Mauerparks befasst und haben es von Anfang an abgelehnt, das eingeforderte Bekenntnis zur Bebauung des Mauerparks als Bedingung für das Mittun in der sogenannten Bürgerwerkstatt zu leisten.
Es ergeht der Hinweis, dass die Links im Text  nicht wie Fußnoten betrachtet werden sollen, sondern als integrale Bestandteile des Textes.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Gothe-Vivico Bürgerwerkstatt beenden - Mauerpark Stiftung Welt-Bürger-Park den Weg ebnen!

Die Verfasser dieses Textes, die Teilnehmer an der Bürgerwerkstatt von der AnliegerInitiative Marthashof, seit Jahren mit der Problematik des Mauerparks befasst,  haben es von Anfang an abgelehnt, das eingeforderte Bekenntnis zur Bebauung des Mauerparks als Bedingung für das Mittun in der sogenannten Bürgerwerkstatt zu leisten.
Es ergeht der Hinweis, dass die Links im Text  nicht wie Fußnoten betrachtet werden sollen, sondern als integrale Bestandteile des Textes.

Niemand in der Bürgerwerkstatt will die Bebauung, wird von Seiten der Teilnehmer gebetsmühlenhaft wiederholt - "Die Randbebauung ist sowieso für die Bürgerwerkstatt nur ein mit Bauchschmerzen mitgetragener Kompromiss, um eine Parkerweiterung um sechs Hektar im Gegenzug zu erhalten", wird in dieser Erklärung der Delegierten verlautbart Bürgerwerkstatt Mauerpark: Delegierte verlassen Jurysitzung – Keine Einigung zurBebauung. Die Angst vor der eigenen Courage meldet sich aber umgehend: "Die Tür zu Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer VIVICO, aber auch der verantwortlichen Politik von Bezirk und Senat ist nicht zugeschlagen", macht man sich selbst wieder Mut. Aber das müsste ja eigentlich als Angebot von der Vivico-Real-Estate und Konsorten kommen - kommt es aber nicht, denn die verlautbart ganz cool : “Die ausgewählten Entwürfe sollen im weiteren Verfahren mit Bezirk und Bürgerwerkstatt diskutiert und in Kürze ausgestellt werden.” Und so mäandern die Gedankenfetzen weiter: "Doch dann müssen die städtebaulichen Eckpunkte der Bürgerwerkstatt eine ganz wesentliche Grundlage sein." Die sind es aber nicht, denn die grausamen Sieger-Entwürfe des anachronistischen städtebaulichen Wettbewerbs, nach denen der Mauerpark gekürt werden soll, sind mit oder ohne, in dem Fall ohne Bürgerwerkstatt bereits ausgewählt. Quelle: nein, nicht etwa Vivico, sondern ein Immobilienmagazin . Keiner der Inputs der Bürgerwerkstatt wird Gehör finden, denn qua Definition trifft sie keine Entscheidung im kommunalen Bereich, "sondern das jeweils zuständige Gremium - etwa der Stadt- oder Gemeinderat"; das ganze Hoffen und Betteln war also von vorneherein vergebens; selbst wenn im städtebaulichen Vertrag an den zusammenfabulierten Wunschkatalog ("wenn schon Wohnungen, dann nur 300 statt 600") irgendwelche symbolischen Zugeständnisse gemacht worden wären, - falls Vivico weiterverkauft, und ein neuer Vertragspartner da ist,  bliebe auch das wirkungslos.

Nun sei das verwirrte Statement den Delegierten nicht vorgeworfen: der Schock ist für sie natürlich am hefitgsten, dass ihre Treue so gar nicht belohnt wurde. Und die Hoffnung stirbt zuletzt: mit der Verlautbarung vom 15.02.2010 des Vereins "Freunde des Mauerparks" "Für den Mauerpark geht es nur miteinander" - ein überaus zynischer Titel, wenn man sich erinnert, dass diese Gruppierung für die rabiate Ausgrenzungs -und Ausschlusspolitik gestimmt hat -  wird weinerlich eingeräumt, dass der "Wunsch an einen privaten [privatisierten!] Grundstückseigentümer zu idealistisch war", aber dass das Vermächtnis dieser Veranstaltung nun sei, dass man mal mit den Leuten aus dem Brunnenviertel geredet hat! Eine krude Randnotiz, zu der man allerdings hinzufügen muss, man hat überwiegend mit der SPD-Brunnenviertel geredet, den Parteigängern von Stadtrat Ephraim Gothe, der keine wirkliche Bürgerbeteiligung will, wie sein skandalöser Umgang mit Tausenden Einsprüchen anzeigt: „Die Auswertung der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung hat zu keiner die Grundzüge der Planung berührenden Änderung geführt“. So ein Fazit, das den einhelligen Bürgerwillen verhöhnt, ist einer Demokratie nicht würdig: es darf und wird nicht vergessen werden, dass es bei diesem Umgang mit Bürgerbeteiligung um nichts anderes ging, "als die Schaffung der Voraussetzungen, unter denen die VIVICO möglichst beste Verwertungsbedingungen für ihre Grundstücke im geplanten Mauerparkbereich erhält" wobei "hier das Ergebnis schon vor dem Einwendungsverfahren feststand". Dem gegenüber stellt Gothe vollkommen unbegründet in den Raum: "Die Abarbeitung gewisser Verfahrensschritte dient der Qualifizierung der Bebauungsplaninhalte und greift einer Entscheidung über den Bebauungsplanentwurf [...]nicht vor" - eine blanke Schutzbehauptung als Antithese zum eigentlichen Tun also, die einiges an Fragen aufwirft  - wie auch die immer versucht wird jene zu beantworten, Herr Gothe und Konsorten muss es sich gesagt sein lassen, Bürgerbeteiligung, die nicht ergebnisoffen gestaltet wird, ereignet sich auch nicht auf Augenhöhe: sie ist nichts anderes als ein prokrustes Bett in das sich keine Bürgerin und kein Bürger allzu willfährig legen sollte.

Dass jene Parteigänger das Bekenntnis zu den Voraussetzungen der Bürgerwerkstatt abzulegen bereit waren kann kaum verwundern. Ansonsten musste jeder, dem der Mauerpark am Herzen liegt, das quasi-religiöse Bekenntnis, das manche auch als Gelöbnis als paramilitärischen Fahneneid, den das "Moderatoren"-Duo Seebauer/Voskamp anfangs abzupressen versuchte, verweigern. Genau durch diese Vorbedingung wurde klar, jedes Ergebnis jeder Inhalt, den die Teilnehmer erarbeiten würden, würde nur gebraucht, für den Fall dass der Kuhandel Gelände/Baurecht unter Dreingabegabe des Sahnehäubchens Eckspielplatz bei der Freien Schule am Mauerpark mit Vivico zustande käme und der Beton in den Park gegossen würde.
Die etwa 100.000 Euro, die diese Bürgerwerkstatt nach unbestätigten Gerüchten - wir warten noch auf die exakten Zahlen verschleuderter Steuergelder - gekostet haben soll, haben also nur ein Ergebnis: man hat mal die SPD-Brunnenvertel kennengelernt - wär man doch einfach mal in deren Wahlveranstaltungen gegangen...
Die illegitime Farce der Gothe-Werkstatt 21, von vorneherein bloß angelegt, BürgerInnen in die Irre zu führen - schon Ihr Name,"Mauerpark Fertigstellung Bürgerwerkstatt" ein fieses Plagiat der BIN-Berlin-Initiative Park statt Mauern: Mauerpark-fertigstellen - in der Protokolle als Waffe zur Wahrheitsklitterung benutzt wurden, und in deren Umfeld es zu Fällen von Internet-Zensur kam, ist nun im allerwörtlichsten Sinne implodiert , da auch sie sich nie auf Augenhöhe abspielen konnte, da das Gegenteil von Ergebnissoffenheit ihr Wesen war.Beide Ebenen dieser vorgegaukelten Bürgerbeteiligung fasst der Kiezschreiber des Brunnenviertels in drastischen Worten zusammem: Volksverarschung á la Gothe
Wir fordern die Deligierten daher auf, nun auch die Konsequenzen aus Ihrem Rückzug zu ziehen, die Bürgerwerkstatt zu verlassen. Und all jene Teilnehmer, denen der Mauerpark ohne Vivivco-Beton am Herzen liegt, mögen sich diesem anschließen.

Wie auch immer deren Entscheidung ausfällt, nun reicht es aber nicht, die SPD-GenossInnen unter sich zu lassen, um weiter als Herrn Gothes Feigenblatt zu fungieren, die politische Entscheidungsebene sollte nun erkennen können, was NOTwendig ist, und das ihre dazu beitragen, dem einhelligen Bürgerwillen zu seinem Recht zu verhelfen: mehr dazu erwarten wir schon auf der  Bezirksverordnetenversammlung Mitte von Berlin zu erfahren Mittwoch, 23.02.2011 ab 17:30Uhr in der Parochialstraße 3.
In dieser Situation und vor dem Hintergrund, dass die Allianz-Umweltstiftung nun das Moratorium verkündet hat, ihre Fördermillionen bis auf weiteres nicht zurückzuverlangen, muss ein neues Kapitel aufgeschlagen werden: von allen Seiten muss nun ohne wenn und aber die Mauerpark Stiftung Welt-Bürger-Park unterstützt werden, denn in Ihr manifestiert sich der Wille der betroffenen BürgerInnen von Mitte und Pankow in reinster Form, der im Wahlspruch der Stiftung ausgesprochen wird: "Ein klares Signal für die Fertigstellung des Mauerparks ohne Bebauung" 
Bereits jetzt wird sie von der weitaus bedeutendsten Mauerpark-Initiative "Mauerpark Fertigstellen" unterstützt, wie auch von CARambolagen, von uns in der AnliegerInitiative Marthashof, von Persönlichkeiten aus Kunst, Gewerbe und Politik, aus dem Gleimviertel, dem Oderberger-Dreieck, dem Helmholtzkiez, aber auch von der Initiative "Rettet den Eckspielplatz" und Persönlichkeiten der Freien Schule am Mauerpark, beide aus dem Brunnenviertel.

Wir hoffen darauf, dass namentlich die Entscheidungsträger des Bezirks Mitte von Berlin, das Angebot engagierter Bürgerinnen und Bürger nicht ausschlagen werden, einen erheblichen Beitrag zur endgültigen Lösung des Problems Mauerparks beizusteuern: ihnen zu erlauben, das wenigstens zu erwerben, was ihnen lange schon, bislang uneingelöst, versprochen war, damit es doch noch wahr wird: Mauerpark is our Park!